Montag, 15. Juni 2015

Wurde Philae optisch gefunden?


Das Max-Planck-Team der OSIRIS-Kamera auf  Rosetta hat viel Aufwand investiert, um Philae zu finden. Das ist nicht einfach, da die Sonde aus den Orbits nach der Landung nur wenige Pixel groß ist, außerdem muss ein Foto dann gemacht werden, wenn Philae beleuchtet ist (nur 1,4 Stunden pro Kometentag von etwa 12 Stunden).
Das Foto stammt vom 12./13. Dezember 2014 und wurde aus 18 km Abstand aufgenommen, die Auflösung beträgt dabei 34 cm/Pixel. Darin findet das Team einen hellen Fleck, der auf früheren Aufnahmen (mit niedrigerer Auflösung) vor der Landung nicht auftrat. Er liegt nur wenige Meter außerhalb der Zone, in die das CONCERT-Experiment die Landerposition eingrenzt. Etwas eingeschränkt wird die Wahrscheinlichkeit, dass es sich dabei um Philae handelt, von der Tatsache, dass das Objekt in einem sonnenbeschienenen Bereich zu liegen scheint, was schwer mit der gemessenen kurzen Beleuchtungszeit zu vereinbaren ist.
Die Umlaufbahnen von Rosetta werden zur Zeit wegen der hohen Aktivität des Kometen in großem Abstand (ca. 200 km) gehalten, um Störungen der Sternsensoren durch Partikel in der Kometenkoma zu vermeiden. Deswegen wird es in den nächsten Monaten nicht möglich sein, Bilder mit besserer Auflösung zu erhalten.

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